Rauchentwöhnung durch die E-Zigarette – klappt das?

Immer mehr Raucher steigen auf die sogenannte E-Zigarette um. Kein Wunder, denn sie hat einen markanten Vorteil gegenüber Tabakzigaretten: Der inhalierte Dampf wird nicht durch Verbrennung erzeugt. Denn gerade beim Verbrennungsprozess bei Tabakzigaretten entstehen die meisten Schadstoffe. Im Schnitt sind dies über 4.000, und zahlreiche davon gelten als krebserregend. Insofern ist die rauchlose Zigarette trotz aller Debatten gesünder, und es liegt nahe, mithilfe dieses Produkts den Zigarettenkonsum einzuschränken bzw. eine Rauchentwöhnung zu versuchen. Denn durch das E-Rauchen wird der Nikotinbedarf gestillt, insbesondere dann, wenn das Liquid ein Nikotingemisch enthält. Alles Wichtige zu diesem Trend haben wir hier zusammengetragen.

Wie die E-Zigarette den Tabakkonsum einschränken kann

E-Zigarette rauchen erinnert ein wenig wie an einen Joint mit Filter – der Effekt bleibt, nur das Gefühl beim Konsum verändert sich. Viele denken, der Rauch einer E-Zigarette sei gesünder. Je nach bestelltem Liquid enthalten E-Zigaretten Nikotin, sodass der Raucher seine Sucht ohne Tabak befriedigen kann. Die Inhalation des Dampfes kommt dem Inhalieren von Zigarettenrauch nahe und trägt der Gewohnheit Rechnung, denn Raucher vermissen bei der Rauchentwöhnung durch Nikotinpflaster etc. am meisten das Ritual des Inhalierens. Allerdings haben auch E-Liquids Inhaltsstoffe, von denen bereits mehrere in Verdacht stehen, gesundheitsschädlich zu sein.

Es ist also zumindest theoretisch möglich, den Zigarettenkonsum durch E-Zigaretten zunächst einzuschränken und die ungesunde Gewohnheit dann durch eine schrittweise Rauchentwöhnung ganz bleibenzulassen. Steigt man komplett auf elektrische Zigaretten um, kann man die Dosierung des Nikotins gezielt steuern. Mit einer schrittweisen Reduktion des aufgenommenen Nikotins kann man versuchen, die Sucht dann ausschleichen – und die Rauchentwöhnung gelingt vielleicht. Doch auch wenn es darauf hinausläuft, die Nikotinsucht lediglich einzuschränken und so weniger zu rauchen, indem man zur E-Zigarette greift, ist dies bereits ein Erfolg.

Unterschiede zu anderen Rauchentwöhnungsmethoden

Die meisten Methoden zur Rauchentwöhnung wie Nikotinkaugummis und Pflaster sehen ebenfalls eine schrittweise Reduktion der Nikotindosis und schließlich die völlige Rauchentwöhnung vor: Zunächst wird eine Nikotindosis gewählt, die dem aktuellen Zigarettenkonsum nahe kommt, um langsam das Nikotin zu reduzieren und schließlich ganz zu verbannen.

Das Ritual der Inhalation bei E-Zigaretten ist dabei besonders wichtig, denn viele werden wieder rückfällig, weil sie Mittel wählen, die ihnen dies nicht bieten. Insofern ist die E-Zigarette womöglich eine gute Variante, weil bei diesem Prinzip das eigentliche Bedürfnis des Rauchers erkannt und ihm eine gute Alternative zu Tabakzigaretten geboten wird. Auch die Tatsache, dass der Nikotin-Gehalt in elektrischen Zigaretten bewusst gesteuert werden kann, ist ein Vorteil: Es gibt Liquids, die ein stärkeres Nikotin-Gemisch enthalten und andere, die ein niedrigeres haben.

Zumindest einige ehemalige Raucher berichten, dass die Rauchentwöhnung mittels E-Zigarette funktioniert.

Gibt es auch Risiken?

Während viele elektrische Raucher, die den Tabakkonsum an den Nagel gehängt haben, überzeugt davon sind, gesünder, günstiger und sicherer zu dampfen, gibt es einige Aspekte beim E-Rauchen, in denen Kritiker Gefahren sehen.

Gesundheitsschädliche Inhaltsstoffe

Wissenschaftler sind inzwischen überzeugt, dass auch die Inhaltsstoffe eines Liquids nicht ungefährlich sind. Viele Stoffe, die beim Dampfen entstehen, sind nicht einmal richtig erforscht. Es besteht also die hohe Wahrscheinlichkeit, dass sich der Umsteiger damit überhaupt keinen Gefallen für die Gesundheit tut, sondern womöglich nur Probleme verlagert.

Mängel im Bereich der Qualität

Da viele Liquids aus Fernost stammten, ist nicht immer zweifelsfrei nachvollziehbar, welche Inhaltsstoffe diese aufweisen. So kann etwa der angegebene Nikotingehalt sowohl erheblich nach oben als auch nach unten variieren. Raucher sind somit nicht darüber im Klaren, wie viel Nikotin sie tatsächlich konsumieren.

Die Gefahr des Nikotins

Kritiker bemängeln, dass es noch keine langfristigen Studien gibt, welche die Wirkung auf die Gesundheit durch das Erwärmen des Liquid-Gemischs aus Aromastoffen, Nikotin usw. nachweisen. Auch bei der E-Zigarette wird dieses Gemisch auf etwa 600° C erhitzt. Es findet zwar keine Verbrennung statt, trotzdem setzt die erreichte Temperatur Stoffe frei, deren Wirkungen erst noch vollständig erforscht werden muss. Bis dahin können nur vage Angaben zu den gesundheitlichen Auswirkungen gemacht werden.

Reizvoll für junge Menschen

Und schließlich: Experten kritisieren immer wieder, dass die elektrische Zigarette als neue, trendige Variante Jugendliche zum Rauchen animieren könnte, wobei aber eingeräumt wird, dass die Anschaffungspreise für Kinder und Jugendliche meist zu hoch sind und elektrische Zigaretten ohnehin nur an Personen ab 18 Jahren abgegeben werden.

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