Bist du zu nett? So findest du es heraus!

Wer höflich und freundlich sein will, muss nicht automatisch nett sein. Viel zu oft verwechseln oder vermischen wir diese Dinge. Dabei gibt es einen wesentlichen Unterschied!

Du kannst zum Beispiel höflich und zuvorkommend sein, ohne dich ausnutzen zu lassen.

Der Unterschied zwischen höflich, freundlich und nett

Höflichkeit ist im Grunde die Zusammenfassung von formellem Verhalten. Viele Regeln stammen noch aus alten Zeiten und sind zum Beispiel im Knigge zusammengefasst. Dazu gehören Dinge wie das Aufhalten der Tür, das Begrüßen und dass man den Chef nicht automatisch duzt.

Freundlichkeit und Nettigkeit werden aber oft miteinander verwechselt, da die Übergänge fast fließend sind.

Stell dir folgende Situation vor: Du gehst mit einem Arbeitskollegen essen und er bemerkt erst beim Bezahlen, dass er seine Geldbörse gar nicht dabei hat. Übernimmst du nun die Rechnung und forderst das Geld zurück oder möchtest dafür beim nächsten Mal eingeladen werden, bist du freundlich. Übernimmst du es, ohne eine Gegenleistung zu wollen, bist du nett.

Und wer zu nett ist, wird auch oft ausgenutzt.

Achte auf diese Anzeichen, um zu wissen, ob du zu nett bist

Willst du wissen, ob du zu nett bist? Dann achte mal auf die nachfolgenden Anzeichen. Je mehr davon auf dich zutreffen, umso wahrscheinlicher ist es auch, dass du wirklich zu nett bist! Dann ist ein Umdenken dringend angesagt.

  • „Das macht nichts.“, ist einer deiner Standardsätze.
  • Auf deine Worte achtest du penibel genau, damit du bloß niemanden auf den Schlips trittst.
  • Berührungen werden von dir immerzu toleriert. Auch dann, wenn sie dir eigentlich unangenehm sind.
  • Dein Geduldsfaden scheint unzerstörbar zu sein.
  • Die meiste Freizeit investierst du lieber darin, für andere da zu sein. Für dich selbst hast du nicht viel Zeit und meist auch nicht wirklich Energie. Hobbies und auch deine Psyche werden daher ordentlich schleifen gelassen.
  • Du fühlst dich, als wärst du der Fußabtreter für alle.
  • Du hast das Gefühl, viele Freunde zu haben, aber im Ernstfall kannst du nicht wirklich auf sie zählen. (Wer ist bei einem Umzug oder bei Geldproblemen für dich da?) Es fühlt sich vielmehr danach an, als würde niemand wissen wollen, welche Person in dir steckt.
  • Du ziehst Harmonie allem anderen vor, wodurch du jedem Streit regelrecht aus dem Weg gehst. Auch Diskussionen scheust du dadurch dementsprechend.
  • Entscheidungsfreudig bist du nicht besonders, das überlässt du viel lieber anderen.
  • Jemandem zu widersprechen fühlt sich so fremd für dich an, dass du es nicht einmal versuchst. Egal, ob aus Angst vor der Person, oder weil du befürchtest, jemanden damit verletzen zu können.

Bist du zu nett, kennst du eigentlich deine Persönlichkeit selbst nicht richtig

Wenn du zu nett bist, läufst du Gefahr, dich ständig für andere zu verbiegen. Horche daher mal ganz tief in dich hinein und frag dich, wer du eigentlich bist und was du möchtest.

Womöglich bist du völlig verunsichert darüber, wie deine Persönlichkeit eigentlich wirklich ist. Vielleicht richtet sich dein gesamtes Verhalten danach, was Freunde und Familienmitglieder von dir erwarten.

Du musst nicht nett sein

Einander den Freiraum zu geben, den man braucht, steht für den respektvollen Umgang, den wir Menschen für normal pflegen. Aber das schließt nicht automatisch mit ein, dass man deshalb nett sein muss. Nur, weil du dich nicht ausnutzen lässt, bist du deshalb nicht sofort unfreundlich. Behalte das immer im Hinterkopf!

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