Ob „Jugendsünde“ oder später mit Bedacht ausgesucht – immer mehr Menschen kommen im Laufe der Zeit zu dem Entschluss, dass sie ihre Tattoos stören und sie diese daher gerne wieder loswerden möchten. Die übliche Methode hierfür ist seit Jahren der sogenannte medizinische Laser. Mit ihm werden die unter der Haut sitzenden Farbpigmente systematisch zerstört und anschließend durch die Lymphbahnen abtransportiert. Nachteil: Das Ganze ist schmerzhaft und dauert sehr lange.
Doch es gibt Alternativen! Diese bestehen nicht nur darin, das Tattoo medizinisch zu entfernen. Auch andere Ansätze werden genutzt. Welche das sind, erklären wir in den folgenden Abschnitten.
Das Tattoo mit einem neuem Tattoo überdecken
Noch vor wenigen Jahren bestand die einzige Möglichkeit, ein unerwünschtes Tattoo unsichtbar zu machen, darin, es durch ein anderes Motiv zu überdecken. Mit anderen Worten: Es wurde einfach ein neues Tattoo über das alte Tattoo gestochen, sodass dieses möglichst nicht, genauer gesagt, nicht mehr so stark erkennbar ist.
Die Nachteile dabei liegen auf der Hand: Das alte Tattoo wird nicht entfernt, sondern lediglich durch ein (meist sogar noch größeres) neues Tattoo überdeckt. Die Auswahl hinsichtlich des Motivs des neuen Tattoos ist dabei oft sehr beschränkt, da dieses meist großflächig und wenig filigran ausfallen muss, und die alte Tätowierung auch wirklich weitgehend zu überdecken. Für heutige Ansprüche bietet diese Methode allerdings nur noch eine absolute Notlösung, die in den seltensten Fällen eingesetzt wird.
Das Tattoo in ein neues Tattoo integrieren
Da überdeckte Tätowierungen oftmals ästhetisch recht fragwürdig sind, wendete man in der Vergangenheit eine weitere Methode an, um den Verdruss der Betroffenen etwas zu lindern. Die Methode: Statt die alte Tätowierung mit einer neuen zu überdecken, wurde sie einfach in ein neues Tattoo integriert. Das neue Tattoo schließt also an die Außenränder der alten Tätowierung an und integriert diese im Idealfall so gut, dass es dem Betrachter gar nicht auffällt.
Allerdings liegen auch hierbei die Nachteile auf der Hand: Die alte Tätowierung wird nicht entfernt und ist immer noch in voller Pracht zu sehen. Zudem wird durch das Integrieren in eine neue Tätowierung das Gesamtbild sehr groß, was vielen Menschen nicht gefällt. In der Auswahl des Motivs für das neue Tattoo ist man außerdem sehr eingeschränkt, da sich dieses möglichst gut mit dem alten Bild ergänzen muss. Ein kunstvolles Maori Tattoo passt wohl kaum zu einem bunten Comic-Motiv.
Die Methode des Integrierens eignet sich also nur für Menschen, die sowieso vorhaben, sich noch weitere Tattoos stechen zu lassen und denen es nichts ausmacht, wenn das alte Tattoo im Gesamtbild aller Tattoos auf dem Körper noch sichtbar bleibt.
Chirurgische Entfernung
Nachdem die ersten zwei hier beschriebenen Methoden nicht wirklich dazu dienen, ein Tattoo zu entfernen, gehen wir nun aufs Ganze. Die chirurgische Entfernung eines Tattoos stellt – neben dem Laser – die gründlichste Möglichkeiten diesbezüglich dar, erfordert aber auch den größten Aufwand. In einer Operation wird die tätowierte Hautpartie herausgeschnitten, anschließend muss die umliegende Haut so gedehnt werden, dass sie ohne Probleme wieder zusammengenäht werden kann.
Womit wir auch schon beim größten Problem dieser Methode wären. Die Tätowierung darf bei der chirurgischen Entfernung lediglich eine bestimmte Maximalgröße aufweisen, andernfalls reichen die umliegenden Hautpartien nicht dazu aus, die Partie mit dem herausgeschnittenen Tattoo vollständig zu ersetzen. Zwar ist es mittlerweile mit geeigneten Methoden möglich, die umliegende Haut soweit zu dehnen, dass auch ein etwas größeres Tattoo chirurgisch entfernt werden kann, alles, was in der Größe darüber hinausgeht, ist jedoch nicht für diese Entfernungsmethode geeignet.
Hinzu kommen außerdem die üblichen Risiken, wie sie bei jeder Operation auftreten. Oftmals kann das chirurgische Entfernen einer Tätowierung nur unter Vollnarkose vorgenommen werden, wodurch ganz besondere Risiken auftreten können. Es kann außerdem notwendig sein, mehrere Operationen in bestimmten Abständen hintereinander vorzunehmen, um eine Tätowierung vollständig zu entfernen. Weiterhin muss man bedenken, dass bei dieser Methode der Entfernung zwangsläufig Narben zurückbleiben. Zwar kann man auch diese anschließend wieder entsprechend behandeln, ganz unsichtbar werden sie jedoch in keinem Fall werden.
