Parfum: ein kleiner Guide

Jeder benutzt es, doch kaum einer weiß, wo es überhaupt herkommt: das Parfum. Der Begriff Parfüm kommt aus dem Lateinischen. Er gliedert das Wort ursprünglich in „per“ für „durch“, sowie in „fumum“ für „Rauch“, woraus sich das Wort „per fumum“ ergibt, das mit „durch Rauch“ übersetzt wird. Das bedeutet historisch betrachtet, dass damals Pflanzenteile zur Götterehrung oder bei Opferfeiern verbrannt wurden.

Woraus besteht Parfum?

Parfüm besteht aus einem flüssigen Gemisch aus ca. 80 % Alkohol, destilliertem Wasser und ätherischen Ölen pflanzlicher oder tierischer Bestandteile – also Ölen aus natürlicher Herkunft. Immer mehr werden aber auch synthetisch hergestellte Duftstoffe hinzugesetzt. Der Fachbegriff für natürliche und synthetische ätherische Öle lautet „Riechstoffe“. Die meisten identischen Riechstoffe werden heute in größeren Mengen synthetisiert.

Durch unterschiedliche Anteile der Grundbestandteile kann das Parfüm sehr verschiedene Duftnoten annehmen. Die wichtigsten Duftbausteine sind die oben genannten natürlichen und synthetischen Riechstoffe, die uns an Blüten, Früchte, Gewürze, Rinde und Harz, Blätter, Gräser, Moose, Beeren, Wurzeln, tierische Sekrete und sogenannte Gourmand-Noten (Feinschmecker-Noten) erinnern. Es kann beispielsweise blumig-feminine, maskuline, orientalische, fruchtige, pudrige, zitrusfrische oder klassisch-elegante Geruchs-Nuancen aufweisen.

Die geschichtlichen Anfänge des Parfüms

Die Geschichte begann ca. 5000 v. Chr. In Ägypten wurden wohlriechende, einheimische Substanzen zur Ehrung der Götter und zur Salbung der Toten benutzt, in Indien auch zu medizinischen Zwecken und zur Reinigung des Körpers. Mit der Verknüpfung zu weiteren Handelspartner kamen auch exotischere Rohstoffe hinzu wie Weihrauch und Myrrhe. Später, im goldenen Zeitalter der Pharaonin Hatschepsu Ägyptens, wurde das Parfüm dann auch für den lebenden Menschen entdeckt und benutzt. Hergestellt wurden diese Duftmischungen von Priestern, die sich mit Harzen, Balsamen und Salben gut auskannten. Sie zerkleinerten Harz und andere Zutaten, mahlten es und erhitzten es anschließend mit Öl. Aromatisiertes Öl erhielt man unmittelbar, indem man die Ausgangsstoffe in Säcke füllte und diese so verdrehte, dass der Inhalt ausgepresst werden konnte.

In Mesopotamien wurden Düfte in den Palästen hergestellt. Beimengungen wie Myrthe, Zypressen, Harz-Extrakte, Blumen und Schilf wurden verwendet. Bei den Assyriern waren die Frauen für die Produktion von Parfüm zuständig. Sie zerhackten Pflanzen in kleine Stücke, die dann einen Tag lang in heißem Salzwasser lagerten, und seihten (filtrierten) später diese Flüssigkeit, die abschließend von ihnen mit heißem Öl vermengt wurde.

Auch im Christentum findet man Rezepte von Düften, z. B. zur Erzeugung eines heiligen Salböls, aber auch für Parfüm, wie wir es heute kennen. Verschiedene schriftliche Quellen bei den alten Griechen verraten den Gebrauch von Ölen zur Körperpflege. Es blieb aber lange Zeit ein Produkt der Reichen. Wohlhabende Menschen konnte man demnach am Geruch erkennen. Zu einem aufsteigenden Industriezweig wurde das Parfüm seit der späthellenistischen Zeit (ca. 1. Jh. v.Chr.) aufgrund der Expansion von Bädern und der Hinwendung zur Hygiene.

Parfüm – damals und heute

Das Parfüm ist also eine Duftkomposition aus mehreren Bestandteilen und dient den Menschen heute wie damals dazu, sich in seiner Haut wohlzufühlen, angenehm für sich selbst und andere zu riechen, sowie gleichzeitig damit die eigene Persönlichkeit zu unterstreichen.

Duftwirkung

Der Geruchssinn ist einer unserer wichtigsten Sinne, die nicht alleine auf das Riechen abgestimmt sind, sondern auch unseren Geschmackssinn beeinflussen. Wer nichts riecht, kann auch nicht schmecken. Die olfaktorische Wahrnehmung ist deshalb äußerst wichtig, um unsere Umwelt zu erkennen. Gerade im Bereich von Parfums gibt es viele verschiedene Duftnoten, die jeweils typische Merkmale aufweisen. Die Duftnoten teilt man grundsätzlich in zwei Gruppen ein, die der Herren und die der Damen, früher hießen diese Duftrichtungen „Chypre“ und „Fougère“. Heute kommen allerdings immer mehr Zwischenstufen hinzu. So werden Herrendüfte wie Dolce Gabbana The One Men immer öfter auch von Damen verwendet.

Duftfamilien

Es gibt zudem eine gar nicht so große Anzahl sogenannter Duftfamilien, der sich alle Parfums zuordnen lassen. Diese Duftfamilien sind:

  • Zitrusdüfte – frisch und spritzig
  • Chypre – erdverbunden, aber raffiniert
  • Blumig – inspiriert von der Natur
  • Orientalisch – üppig und sinnlich
  • Aromatisch – würzig und natürlich
  • Holzig – bodenständig und charakterstark

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