Einen einzigen Job sein ganzes Leben lang zu machen, ist vielleicht eine romantische Vorstellung, trifft aber heute kaum noch zu. Die Arbeitsbedingungen haben sich geändert, mehrmals im Leben den Job zu wechseln ist mittlerweile eher die Regel als eine Ausnahme. Dies bringt aber auch mit sich, dass man immer wieder Bewerbungsgespräche führen muss. Doch keine Angst: Unser Ratgeber verrät dir, worauf dabei zu achten ist.
Du hast die Einladung zu einem persönlichen Vorstellungsgespräch bekommen? Herzlichen Glückwunsch! Damit jenes auch so abläuft, dass du eine gute Chance hast, die Stelle zu bekommen, musst du mit der Planung anfangen. Versuche als erstes, Informationen über die Firma oder die Behörde, die dich eingeladen hat, zu beschaffen. Ziel dieser Informationsbeschaffung ist es …
- herauszufinden, wie seriös das Unternehmen ist
- möglichst viel über die Firma zu erfahren, damit du dich auf das Vorstellungsgespräch intensiv vorbereiten kannst.
Wenden dich an die Kammern (Industrie- und Handelskammer, Handwerkskammern) bzw. an die Gewerkschaften, die gerne zu Auskünften bereit sind. Zudem kannst du beim zuständigen Amtsgericht Einblick in das Handelsregister nehmen. Dort sind alle wichtigen Daten über die Firma aus diesem Gebiet verzeichnet: das Kapital, die Namen der Geschäftsführer und Gesellschafter usw.
Wenn du zum Vorstellungsgespräch gehst, solltest du unbedingt deine Bewerbungsunterlagen und den Brief mit der Einladung mitbringen. Wenn du Arbeitsproben zeigen willst, ist jetzt eine gute Gelegenheit. Lege diese Unterlagen am besten schon einen Tag vorher bereit. Mache dir zudem Gedanken über die Kleidung. Ein Job für Frauen als PR-Managerin erfordert zum Beispiel einen anderen Look beim Vorstellungsgespräch, als wenn du dich als Friseurin bewirbst.
Und am wichtigsten: Sei zum Vorstellungsgespräch auf jeden Fall pünktlich!
Im Gespräch selbst gibt es ein paar Grundregeln, die du beachten solltest. Lasse den anderen die Führung des Gesprächs übernehmen und versuche nicht gleich mit den ersten Sätzen, den Durchbruch zu erzwingen. Vor allem höre zu – und zwar nicht nur, was der andere sagt, sondern auch, wie er es sagt. Es gibt Menschen, die halten für ihr Leben gern Monologe. Andere wieder werden vor allem dich sprechen lassen, unterbrochen nur von kurzen Fragen. Lasse dich nicht von deiner Linie abbringen und versuche, dich auf dein Gegenüber einzustellen. Sei selbstbewusst! Jeder hat seine individuellen Vorteile, und wer lässt sich schon einen womöglich guten Mitarbeiter durch die Lappen gehen.
Antworte konzentriert und ohne ausschweifend zu werden. Selbst wenn das Gegenüber einen gemütlichen, jovialen Eindruck macht, solltest du nicht zu vertraulich werden. In solchen Situationen ist man dann leicht versucht, etwas mehr zu sagen, als man eigentlich vorhatte. Auch ein freundlicher Gesprächspartner wird es zu schätzen wissen, wenn du dich einer höflichen Distanz bewusst bist.
Hilfreiche Tipps für das Gespräch
Es gibt eine Reihe von Fallstricken, die die Bewerber sich meist selber legen, und die doch so einfach zu vermeiden sind. Dies sind beispielsweise abwertende Bemerkungen über die bisherige Firma oder Kollegen. Ein anderer Fallstrick sind Gespräche über Politik, religiöse oder ideologische Themen.
Sei auch sehr vorsichtig mit sachlichen Angaben über deine alte Firma. Wenn du zu redselig bist, wird dein Gegenüber annehmen, du könntest später auch in Bezug auf seine Firma den Mund nicht halten.
Zum Abschluss des Gesprächs werden oft die Details des Arbeitsvertrages angesprochen. Du bekommst damit auch eine klare Reaktion, wie positiv das Gespräch für dich verlaufen ist. Bedenke außerdem, dass dein Gegenüber aller Wahrscheinlichkeit nach eine vielbeschäftigte Person ist. Sie wird dir irgendwann mehr oder weniger deutlich zu verstehen geben, dass sie das Gespräch zu einem Ende bringen möchte. Achte auf dieses Zeichen und reagiere daraufhin sofort. Sie wird dir dankbar dafür sein.
Wenn ihr euch über den Arbeitsvertrag einig geworden seid, dann drücke deine Freude darüber aus, aber tue dies mit der gebotenen Gelassenheit. Der Eindruck, du hättest selbst nicht an deinen Erfolg geglaubt, trübt nämlich den Einstand. Und nun viel Erfolg!