Wir alle kennen die kleinen „Wehwehchen“, die zu Hause auftreten können, für die man aber nicht zwingend gleich zum Arzt gehen muss. Beispiele dafür sind:
- Kopfschmerzen nach der vergangenen Nacht
- Plötzlicher Durchfall
- Beim Kochen in den Finger geschnitten
In einem solchen Fall kann eine Hausapotheke sehr gute Dienste erweisen. Doch was gehört dort überhaupt alles rein? Und wie bzw. wo sollten die Sachen aufbewahrt werden? Unser Ratgeber gibt die passenden Tipps.
Die richtige Aufbewahrung
Zu empfehlen ist, die Hausapotheke in einem separaten Schrank unterzubringen. Dieser sollte hoch hängen und abschließbar sein (sicher vor Kindern). Wichtig ist, die Hausapotheke nicht im Badezimmer und nicht in der Küche aufzubewahren. Grund hierfür ist die entstehende Feuchtigkeit beim Duschen oder Baden bzw. Kochen. Diese macht Medikamente schneller unbrauchbar bzw. verringert die Wirksamkeit.
Sollte im Flur oder Schlafzimmer der Wohnung ein Platz vorhanden sein oder – wenn man Eigenheimbesitzer ist – eine Abstellkammer zu Verfügung stehen, dann ist hier der richtige Platz für die Hausapotheke.
Arzneimittel mit Verpackung aufheben
Um Platz im Arzneischrank zu sparen, wird manchmal die Verpackung inkl. der Beipackzettel der Medikamente nicht aufgehoben und im Müll entsorgt. Das sollte man allerdings nicht tun. Nicht immer ist ganz klar, wofür das Medikament verwendet werden darf. Um das nachzulesen, wird der Beipackzettel benötigt. Auch die richtige Dosierung ist auf der Verpackung oder dem Beipackzettel vermerkt.
Rechtzeitig für Nachschub sorgen
Den Überblick zu behalten, wenn die Arzneimittel so langsam weniger im Schrank werden, ist nicht einfach. Daher bietet es sich an, eine Bestandsliste anzulegen. Sobald ein neues Medikament zu Hause im Arzneischrank verstaut wird, sollte es in die dafür angelegte Checkliste aufgenommen werden. Der andere Fall tritt ein, wenn z. B. die dringenden Kopfschmerzen beseitigt werden müssen, doch die passenden Tabletten dazu zwar vorhanden, aber bereits abgelaufen sind. Auch hier hilft es, das MHD in die Checkliste einzutragen. Die abgelaufenen Flaschen oder Packungen mit Tabletten sollten dann selbstverständlich entsorgt werden.
Was gehört rein?
Die Hausapotheke sollte natürlich auf die Bedürfnisse und Voraussetzungen der Bewohner zugeschnitten sein. Trotzdem gibt es einige Basics, die in jede Hausapotheke gehören.
WICHTIGE HINWEISE: Die nachfolgende Aufzählung an Mitteln und Medikamenten ist beispielhaft zu verstehen. Wir haben versucht, einige, in unserem Bekannten- und Freundeskreis besonders bekannte Medikamente zu benennen, ohne dass wir hier grundsätzlich eine Empfehlung oder Wertung abgeben wollen.
Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke, welche Mittel empfohlen werden und ob das jeweilige Mittel für Sie geeignet ist. Geben Sie bitte im Gespräch immer alle Medikamente an, die Sie einnehmen, um Nebenwirkungen und Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten zu vermeiden. Bedenken Sie, dass auch Unverträglichkeiten und Allergien auftreten können.
- Fieberthermometer
- Kühl-Akkus
- Wärmflasche
- Zeckenzange
- Pinzette
- Verbandsmaterialien
- 4 x Kompresse
- Mullbinden
- Kleine / Mittlere / Große Pflaster
- Pflasterrolle oder Klammern zum Fixieren von Binden
Salben:
- Hepathromb (gegen Hämatome vorbeugend oder als Therapie)
- Salben gegen Gelenkschmerzen)
- Wund- und Heilsalben
- Fenistil (Ausschlag oder allergische Reaktion auf der Haut)
Tabletten:
- Ibuprofen (Zahn-, Rücken-, Gelenkschmerzen, Fieber)
- Berlosin, Novaminsulfon, Paracetamol, Aspirin, Dolormin (gegen Schmerzen, Fieber)
- Grippostad, ACC Akut
- Imodium Akut, Loperamid (Mittel gegen Durchfall)
- Dulcolax oder ein anderes Abführmittel
Erkältung / grippaler Infekt:
- Nasenspray
- Pulmotin (zum Einreiben)
- Bepanthen Nasensalbe
- Rhinopront
- Lutschtabletten gegen Halsschmerzen
Für Babys und Kinder:
Alle werdenden oder frisch gebackenen Eltern sollten bestmöglich auf die Krankheiten ihrer Babys und Kleinkinder vorbereitet zu sein. Statt Ihnen hier Tipps für die richtige Zusammenstellung der Hausapotheke zu geben, möchten wir darauf hinweisen, dass es gerade bei Babys und Kleinkindern besonders wichtig ist, vor der eigenen Behandlung ärztlichen Rat einzuholen. Sie sollten daher mit einem erfahrenen Kinderarzt besprechen, welche Medikamente sinnvoll für Ihr Kind sind – eine diesbezügliche Zusammenstellung hängt stark vom Alter und der individuellen Konstitution des Kindes ab.
Pflege der Hausapotheke
Die Hausapotheke sollte regelmäßig auf Inhalt und Verfalldaten überprüft werden, idealerweise zweimal im Jahr. Wenn Kinder im Haushalt leben, ist darauf zu achten, dass auch Medikamente für Kinder vorhanden sind. Bewahren Sie Arzneimittel in der Originalverpackung mit dem Beipackzettel auf, damit keine Verwechslungsgefahr besteht.
Verfallene oder nicht mehr verwendbare Medikamente können im Hausmüll entsorgt werden, wenn keine Kinder oder Tiere Zugang haben. Im Abwasser (Toilette) dürfen Medikamente nicht entsorgt werden, da diese das Abwasser schädigen.
Tipp: Wichtige Telefonnummern gehören ebenfalls in die Hausapotheke, insbesondere die des Hausarztes sowie eines Notarztes, evtl. eines Tierarztes, der Feuerwehr und der Giftnotrufzentrale.
